Vorweg muss ich etwas loswerden.
Frohgelaunt nach dem BaliUrlaub, hab ich mir heute morgen vorgenommen mit meinem Urlaubsbericht zu beginnen. Als ersten Beitrag wollte ich von meiner „besonderen“ neuen Geschmacksentdeckung machen.
Ich wollte vom Luwak Kaffee ( Katzenkaffee ) schreiben. Um ein paar tolle Fakten zu sammeln habe ich natürlich gegoogelt und dann bin ich auch auf den Bericht der Tierschutzorganisation Peta gestoßen. Jetzt will ich ehrlich sein, seit dem plagt mich das schlechte Gewissen und ich bin schon stinkig auf mich selbst, wie leichtgläubig und unbedarft ich die Dinge hingenommen und als in Ordnung eingestuft habe, ohne auch nur einmal etwas zu hinterfragen.
Auf dem Rücktransfer nach dem Urlaub, haben wir Stop an einer Kaffeeplantage in Baturiti gemacht. Der Fahrer hat uns von der Besonderheit des Katzenkaffees erzählt. Der Luwak Kaffee, würde aus den wieder ausgestossenen Kaffeebohnen der Katzen gemacht. KatzenScheiße-Kaffee eben halt. Bei den Katzen handelt es sich um Fleckenmusangs (Schleichkatzen) auch Civet Katze (indonesisch=Luwak) genannt.
Wenn ich jetzt so den Ablauf der kleinen Führung und der Kaffeeverkostung im Kopf nochmal ablaufen lasse, dann ist das schon sehr toll und gut arrangiert. Man läuft durch einen kleinen Dickicht mit ein paar verschiedenen Kaffeebäumchen und bekommt die verschiedenen Pflanzen schnell erklärt. Vorbei an einem Käfig mit einem schlafenden katzenartigen Tier den Fleckenmusangs.
Wir haben noch gefragt ob die Tiere das freiwillig essen oder ob sie dazu gezwungen werden. Natürlich freiwillig. Der junge Mann der uns geführt hat, hat uns auch von verschiedenen Arten von Luwak-Katzen erzählt und dass es zahme als auch wilde Katzen gibt.
Die Katzen, fressen das fleischige der Kaffeebohnen. Die reine Bohne selbst können sie nicht verwerten und scheiden diese wieder aus. Durch die Vermentierung im Magen, erhält die Bohne dann ihren besonderen Geschmack. Das ganze sieht dann wohl so aus:
Auf dem Weg zur Verkostung ging es dann weiter an einer kleinen „Röststation“. Hier war dann ein nettes Mütterchen, die dann von Hand die Bohnen geröstet, gemahlen und gefiltert hat. Hier konnte man auch die Verschiedenen Bohnen- und Teesorten begutachten.
Alles sah sehr familiär und friedlich aus. Ich muss gestehen, ich habe vorher noch nie von Luwak oder Katzenkaffee gehört und dachte tatsächlich, dass sei eine kleine Besondere Art, welche es vielleicht sogar nur hier gab. Dass es einen immer größer werden Markt dazu gab, war mir zu meiner eigenen innerlichen Entschuldigung nicht bekannt.
Anschließend gab es dann noch eine kleine Verkostungsreihe mit verschiedensten Kaffee- und Teesorten. Kaffee mit Ginseng, original Bali Kaffee, Inwer Kaffee, Lemongrass Tee oder Ingwer Tee. Verschiedene Kakaos waren auch dabei.
Wenn man wollte konnte man auch den Luwak Kaffee probieren. Ein Täschen kostete aber 50000 Rupia ( ungefähr 3,60 Euro ). Damit nicht ein falscher Eindruck entsteht, es war kein Zwang oder Druck in Richtung „Ihr müsst den Luwak Kaffee probieren“ oder „Luwak um allen Preis“. Es ging mehr um das generelle testen von Kaffee und Tee. Natürlich war klar, dass man nachher auch möglichst etwas kaufen sollte. Ich fand das ganze auch nicht verwerflich oder in anderer Art anstössig. Es war schön gemacht und ich muss sagen, einige Sorten Tee und auch Kaffee schmeckten wirklich gut.
Harald und ich haben uns dann auch entschieden, eine Tasse Luwak Kaffee zu probieren. Wenn schon dann denn schon. Natürlich waren wir auch neugierig, wie schmeckt „Katzenscheiße-Kaffee“.
Er wurde in einer interessanten Konstruktion von „Kaffeemaschine“ produziert.
Die Antwort wie er schmeckte:
Er schmeckt richtig gut. Im Vergleich zu den Kaffees die ich zu Hause trinke, war er wirklich top. Stark wie ein Espresso, allerdings ohne jegliche Bitterness. Einfach gut ( ich trinke meinen Kaffee übrigens gerne Schwarz und ohne Zucker)
Nach der Verkostung ging es wieder zurück. Natürlich durch den Shop 🙂 Natürlich haben auch wir ein bischen was gekauft. Tee und Kaffee. Ich hab dann auch ein kleines Päckchen Luwak Kaffee gekauft. Einfach um ihn zuhause nochmals zu probieren.
Die kleine Verkostungstour war alles in allem ein nette Sache. Alles sah auch sehr nett und einladend aus. Was mir ein schlechtes Gewissen macht, ist die Unwissenheit wie man mit den Tieren tatsächlich umgeht.
Da auch dieses vielleicht garnicht so kleine Unternehmen, den Luwak Kaffee über das Internet vertreibt, handelt es sich garnicht um so kleine Mengen. Kommt der Luwak Kaffee also tatsächlich von Tieren in der freien Wildbahn? Ich weiß es nicht, kann aber auch nicht sagen, dass im Hintergrund nicht doch in enge Käfige gesteckte Tiere leben müssen. Dann noch vorwiegend mit der Kaffeebohne gefüttert, einzig um eine besondere Bohne auszuscheissen, die wir (in dem Falle ich ) dann teuer kaufen. Denn der Luwak Kaffee gilt als der teuerste Kaffee der Welt.
Deswegen werde ich künftig auch definitiv keinen solchen Kaffee kaufen. Denn so gut kann nichts in der Welt schmecken, dass ein Tier dafür gequält werden muss.
Für interessierte wie der Kaffee hergestellt wird und ein paar Hintergründe, findet hier ein Video vom Morgenmagazin.
Meine Fazit:
So gut kann der Kaffee garnicht schmecken, dass ich diesem Tierquälerischen Treiben tatsächlich eine Grundlage biete. Zu hoch ist die Gefahr, dass aus Profitgier viele Tiere in engen Käfigen gehalten werden und nichts anderes mehr zu Essen bekommen.
Ganz klar: Brauch ich nicht noch mal
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